Horst Gauss

Geschichte der Boxabteilung der Frankfurter Eintracht

Eintracht Frankfurt

Vereinsgeschichte von Anfang an

(sicherlich nicht vollständig und ganz korrekt. Ich bitte um Mitarbeit, um Korrekturen, Bilder usw. fürs Eintracht-Museum)

Horst Gauß

Jakob Schöneberger(links und rechts auf unsren Bildern) kam relativ spät vom Eisenbahner-Sportverein Rot-Weiß zur Eintracht. Er wurde 1938 Deutscher Meister im Federgewicht. Aber er bewegte dann sehr viel bei den Eintracht-Boxern und war jahrelang Trainer und Aushängeschild des Vereins. Nach dem Krieg war er genau wie Kurt Rappsilber vom FSV auch als Profi erfolgreich.

Geschichte der Boxabteilung der Frankfurter Eintracht

Als nach dem ersten Weltkrieg die Vorurteile gegen den Faustkampf fielen, gründete Heinrich Dechent 1919 den Boxclub " Sparta " der dann 1921 in die Eintracht überführt wurde. . Dechent leitete die junge Abteilung voller persönlichen Einsatz, Mut und Entschlossenheit

Die Erfolge blieben nicht aus. Die erfolgreichsten Boxer der ersten Stunde waren Spielmann, Sitterding, Boese, Fischer, Mielke und Schönig. Boese kämpfte sich 1922 und Spielmann 1923 bis zum Endkampf um die Deutsche Meisterschaft durch. Südwestdeutsche Meister wurden sie ebenso wie Federgewichtler Mielke 1926 und 1927.

Wertvollen Zuwachs erhielt die Abteilung 1932 durch Willand, Proske, Claus, Baumhangel Jowig, Louven, Wagenhäuser und Ferdi Röder, der das Training übernahm.

Auch Jakob Schöneberger, der schon viele Erfolge hinter sich hatte, stieß zur Eintracht und betreute nach Feredi Röder die Boxer.

Die gute Seele des Vereins aber war Heinrich Dechent, der ehemalige Gründer der Boxabteilung.

Ein starker sportlich Aufschwung setzte ein. Eintrachtboxer wurden als Repräsentanten zu Städte, Bezirks-und Gaukämpfen herangezogen.

Talente gingen aus der Eintrachtschule hervor: Müllmeier, Richter, Lehrmoser, Lindenberger, Weiß, Fischer I, Es waren die Jahre in denen alles glückte.

Schwer getroffen wurde die Abteilung in den dunklen Tagen des 2. Weltkriegs.. Sie wurde praktisch lahm gelegt.

Die Eintracht Frankfurt war dennoch einer der ersten Frankfurter Vereine, der nach dem zweiten Weltkrieg eine komplette Boxstaffel stellen konnte.

Boxen war nach den vielen Entbehrungen durch den Krieg "in" .

Die boxfreudigen Jungs strömten zu den Profis und zu den Amateuren. In Frankfurt und Umgebung gab es damals viele Amateur-Boxvereine. Die Eintracht fand sich in guter Gesellschaft mit den renomierten und erfolgreichen Vereinen Rot Weiß, dem FSV, SG Westend, BC Zeilsheim, Kelsterbach usw.

Jedes Wochenende wurde irgendwo geboxt und immer waren die Turnhallen proppevoll.

Der Chef des bekannten Möbelhauses Weiss, Eddie Weiss war in der ersten Zeit nach dem Krieg der Abteilungsleiter und Sponsor der Boxabteilung.

Trainiert wurde in der Comeniusschule und der erste Trainer war der unvergessliche Walter Klaus, der länger als 30 Jahre als Trainer für die Eintracht tätig war.

Boxer der ersten Stunde waren u.a. Willie Ries, Karlheinz Brell, Jochen Decker , Walter Schneider, Oskar Göcks, Paul Lüttich, Alfred Paes, Helmut Werneburg und etwas später Horst Kaus, hessicher Vizemeister im Leichtgewicht.

Dienstags wurde im IG-Hochhaus und Mittwochs im Schuhmann-Theater gegen die Amerikaner geboxt und die Prämien wurden in Naturalien ausgezahlt. Das war damals vor der Währungsreform mehr wert als Geld.

Die Fünfziger Jahre waren das wohl beste Jahrzehnt für die Eintracht.

Die ersten Hessenmeister für die Eintracht waren - damals musste man vier bis fünfmal boxen um Hessenmeister zu werden - Rome Rozenberg und Walter Schneider.

Rome Rozenberg war dann auch 1951 Deutscher Vizemeister im Schwergewicht und Sieger bei der Makabiate (Israel).

Weitere wichtige Leistungsträger waren seinerzeit Spangenberger, Popp, Walter Müller, Nagel, und Klau um nur einige zu nennen Günter Wiewecke wurde 1953,1955 und 1956 Hessenmeister im Federgewicht.

Das Jahr 1954 war wohl das erfolgreichste Jahr in der Nachkriegs - Vereinsgeschichte, denn Erich Walter wurde Deutscher Meister im Halbmittelgewicht und Manfred Schneider Deutscher Juniorenmeister im Schwergewicht.

Frankfurts "Böser Bub" Ossi Büttner, wurde zweimal Hessenmeister, und 1955 sowie 1956 Deutscher Vizemeister im Schwergewicht. Danach wurde Ossi Profi und war jahrelang in der Deutschen Spitzenklasse vertreten. In Hessen konnte ihm keiner das Wasser reichen.

Seine Gegner hießen, Jürgen Blin, Albert Westphal usw.

Ende der Fünfziger Jahre ging es in ganz Deutschland mit dem Amateurboxen bergab, so auch bei der Eintracht Frankfurt. Schuld am Niedergang war einmal das beginnende Wirtschaftswunder sowie das starre Mannschaftssystem an dem der Deutsche Amateur-Boxverband festhielt. Kein Verein konnte mehr eine komplette Staffel vom Fliegen- bis zum Schwergewicht stellen. Viele Vereine lösten sich auf. Trotzdem wurde bei der Eintracht weiter geboxt. Günter Bernhard wurde 1963 Vize-Militär - Weltmeister und Hessenmeister im Halb- Weltergewicht. Auf der Deutschen Meisterschaft scheiterte er knapp an Berlins Bubi Dieter. Erfolgreiche Eintrachtboxer waren damals auch Horst Kaus, Flassenecker, der ein Come Back wagte und auf über 300 Kämpfe kam, Werner Anthes und der Schwergewichtler Schulte, der aus Berlin zur Eintracht stieß. Selbst Oskar Sänger, ehemals Bundestrainer der bei der Eintracht zeitweise Trainer war, konnte den Niedergang nicht aufhalten. Hermann Rauch führte den Club mit viel Herz und Engagement viele Jahre lang. Unvergessen sind seine jährlich wiederkehrenden Boxveranstaltungen in Hattenheim am Rhein. Am Ender der Sechziger Jahre und in den Siebziger Jahren waren lediglich noch Freddy Wegener. Eddi Fuchs, Mecki Friedrich, Max Schiller, Gerd Hebold und Ernst Tappert zu erwähnen, die die Eintracht erfolgreich vertraten. Nach Hermann Rauch übernahm dann Robert Schwab die Abteilung und führte sie bis zu seinem Tod. 1979 gab es noch mal einen großen Erfolg als Reiner Hartmann, von Jürgen Waschke behutsam aufgebaut und trainiert, Deutscher Meister im Schwergewicht wurde. bevor er zu den Profis wechselte, wo er es ebenfalls zum Deutschen Meister schaffte. Dann übernahm Walter Schneider die Abteilung.

Von 1982-1986 löste Jürgen Paes den Abteilungsleiter Walter SCHNEIDER ab und es wurden in der Klingerschule regelmäßig Ranglistentuniere durchgeführt.Die Gebrüder TASCI und Shuma BOZKURT waren die Leistungsträger bis Servet Köksal mit großen Leistungen glänzte.1987 verließ Jürgen Paes die Boxabteilung der EINTRACHT und gründete die Boxabteilung vom POLIZEI-SPORT-VEREIN-GRÜN-WEISS-FRANKFURT

Danach herschte für viele Jahre " Funkstille."

Die Meister blieben aus.

Breitensport war angesagt !

Das änderte sich, als Karl Wiegand ab 1998 die Abteilung übernahm und in jedem Jahr einen oder zwei Hessenmeister mit seinem Trainer-Team Joachim Angst, Manfred Wegener und Walter Kröger stellen konnte. Eine Frau ist derzeit das Aushängeschild der Boxabteilung. Alessandra Sieber wurde Deutsche Juniorenmeisterin und Zweite bei den Deutschen Meisterschaften der Frauen im Jahr 2006.

Heute kommen zu jedem Training um die 30 Jungs und Mädels. Eine beachtenswerte Zahl, die beweist, dass der Boxsport, egal ob als Kampf- oder Breitensport bei der Jugend beliebt ist.

Die Trainingsstätte seit den sechziger Jahren bis heute ist die Klingerschule im Mauerweg (Nähe Bergerstraße) und die Trainingszeiten sind wie eh und jeh, Dienstags und Freitags von 19.00 bis 21.00 Uhr.

Danach übernahm der alte Kämpfer Karl Wiegand die Abteilung, der sie bis heute erfolgreich führt.

Die Trainingsstätte seit den Sechziger Jahren bis heute ist die Klingerschule im Mauerweg (Nähe Bergerstraße).