Horst Gauss

1984 bis 1986

Erste Deutsche Meisterschaft und finanzielle Nöte !

1984 - Furioser Start in der 1. Bundesliga, CSC Vizemeister !

Das Jahr 1984 sollte für den CSC noch erfolgreicher werden als 1983. Der Club schien abzuheben. Presse und Fernsehen rissen sich um die Sachsenhäuser Boxer. Die Entwicklung ging so schnell voran, dass Gauß und Rausch, die beiden Geschäftsführer kaum noch die Arbeit packten. Hartmut Lehmann, der rührige Metzgermeister, wurde 2. Vorsitzende und half dem Club so gut er konnte, Er sponserte den CSC und arrangierte auch einige beachtenswerte Feten. Das Neue Jahr begann mit einer Sensation. Der CSC boxte in Leverkusen beim Abonnementmeister unentschieden. Zwei Busse mit Schlachtenbummlern waren mitgefahren und unterstützten die CSC - Boxer. Dabei hatte es so schlecht angefangen. Vlachos, Imeri und Tencer wurden regelrecht vom Kampfgericht verschaukelt, sodass Horst Gauß die Veranstaltung kurzerhand abbrach und nicht weiter boxen ließ. Zu groß schien ihm die Ungerechtigkeit, die seinen Boxern zugefügt wurde. Nach langer Pause und vielen Diskussionen ging es dann aber doch weiter und plötzlich gewannen alle CSC - Boxer. Helmut Gertel, James Coleman und Dieter Holm hießen die Sieger. Holm boxte in der Form seines Lebens. Er wurde im Januar 84 zum "Boxer des Monats" der Bundesrepublik Deutschland gekürt. Im entscheidenden Kampf im Halbschwergewicht boxte Harald Künstler wie aus einem Guss und hatte Seiler aus Leverkusen voll im Griff. Das Unentschieden schmeichelte dem Leverkusener. Den CSC brachte es allerdings um den Sieg. Doch das 13:13 beim Meister war der Aufbruch zu noch größeren Taten. Der CSC war nicht zu stoppen. In Berlin kam der große Tag der Tencer - Buben, die über sich hinaus wuchsen und Suckrow und Junger besiegten. Petr Geier sorgte im Schwergewicht mit seinem Sieg über Zegel für den knappen 13:12 Sieg des CSC. Ja, und dann kam das Abenteuer Eissporthalle ! Ulf Rausch hatte sich engagiert und den pessimistischen Horst Gauß davon überzeugt, dass man in dieser großen Veanstaltungsstätte durchaus den entscheidenden Heim - Kampf gegen Lverkusen veranstalten konnte. Es sollte ein überwältigender Erfolg werden. Über 3000 Zuschauer kamen in die Eissporthalle ! Das hatte es in Deutschland zuvor nur einmal gegeben, dass so viele Zuschauer zu einer Amateur - Boxveranstaltung gekommen waren. Für Frankfurt war es natürlich das erste Mal.! Presse, Rundfunk, Fernsehen, sie alle waren anwesend ! Viel Prominenz rund um den Ring ! Angefangen mit Rene Weller, dem Europameister, der ja auf dem Höhepunkt seiner Karriere stand und oftmals beim CSC im Wasserweg trainierte bis hin zu Fritz Walter, dem unvergessenen Fußball - Idol Deutschlands, der extra aus Kaiserslautern angereist kam und dann die ihm angetragenen Ehrenmitgliedschaft beim CSC gern annahm. Es sollte sich eine über Jahrzehnte dauernde Brieffreundschaft zwischen dem CSC und Fritz Walter entwickeln. In Frankfurt war der CSC Tages - Thema ! Und es wurde 13:10 gegen Leverkusen gewonnen. Dieter Holm und Harald Künstler, bei ihren Siegen über Helsberg und Seiler waren die Helden. Aber auch US- Major Toni Burton sorgte im Schwergewicht für eine Sensation und trotzte Peter Hussing, dem Serienmeister ein Unentschieden ab. Außerdem brillierte Stefan Gertel bei seinem Sieg im Bantamgewicht, wie selten zuvor. Olaf Rausch, der CSC - Erfolgstrainer hatte gute Arbeit geleistet. Wie kaum ein anderer Trainer verstand er es immerwieder die CSC - Boxer zu motivieren. Doch dieses Großereignis war der eigentliche personellen Entwicklung im CSC weit voraus, weil Gauß und Rausch fast alle anfallenden Arbeiten alleine bewältigen mussten. Lediglich Dietr Matros, der nun schon 8 Jahre lang Chef des Ringkommandos war, sowie Gundula Rausch und Hartmut Lehmann konnten das Chef - Duo im Rahmen ihrer Möglichkeiten entlasten. Nach dem Sieg in der Eissporthalle gegen Leverkusen war der CSC praktisch schon Deutscher Mannschaftsmeister und niemand zweifelte daran, dass der letzte Kampf beim Schlusslicht, dem BC Eichstätt gewonnen werden würde. Doch dann wurde dem CSC böse mitgespielt. Stefan Gertel wurde vom Deutschen Amateur- Boxverband wegen der bevorstehenden Olympiade für den letzten entscheidenden Kampf in Eichstätt gesperrt. Der CSC hatte keinen gleichwertigen Bantamgewichtler zur Verfügung und nach einigen knappen Heimurteilen verlor der CSC dann tatsächlich noch am letzten Kampftag in Eichstätt 12 : 14. Der Traum von der Deutschen Meisterschaft war ausgeträumt ! Doch die 300 CSC - Fans, die sich in Erwartung der Ankunft des Deutschen Meisters im Schlachthof in Sachsenhausen eingefunden hatten, ließen sich die Stimmung nicht verderben und feierten dann auch mit dem Vizemeister, der geschlagen aus Eichstätt zurück kam. Vize - Präsident Hartmut Lehmann hatte einen Ochs am Spieß gestiftet und die damals sehr bekannte Stan Glogow - Band sorgte für die musikalische Unterhaltung. Eigentlich konnte der CSC doch ganz zufrieden sein. Schließlich war die Deutsche Vize-Meisterschaft gleich im ersten Jahr der Bundesliga-Zugehörigkeit auch ein Erfolg. Und wenn man bedenkt, dass die meisten CSC - Boxer 1984 aus eigenen Reihen oder aus der näheren Umgebung kamen, dann war dieser Erfolg um so bemerkenswerter. Die Hessenmeisterschaften 1984 brachten dem CSC wieder einige Meister. Bei der Jugend wurde Bayran Demir Meister, während Karlheinz Scheibe, damals das erste Mal dabei, ausschied. Kemal Upcin wurde Hesischer Juniorenmeister. Den Vogel schoss allerdings Hobby Gauß ab, der nach längerer Pause wieder aktiv, den Aschaffenburger Lloyd Smith in einem packenden Kampf besiegen konnte. 14 Tage später, bei den Südwestdeutschen Meisterschaften wiederholte er dieses Kunststück. Der CSC stellte die meisten Hessenmeister. Peter Keller im Schwergewicht, Hobby Gauß im Weltergewicht und Hidir Mengues im Bantamgewicht. Südwestdeutsche Meister wurden dann auch neben Keller und Gauß, Dieter Holm und Lupo Magas. Dieter Holm war, wie so oft zuvor bei den Hessenmeiserschaften gescheitert, weil er noch nicht in Form war. Seine große Zeit kam stets bei den Südwestdeutschen Meisterschaften. Dort errang er gleich neunmal hintereinander den Titel. Bei den Deutschen Meisterschaften in Duisburg sollte das über so viele Jahre erfolgreiche CSC - Trio Keller, Holm und Gauß zum letzten Mal an den Start gehen. Dieter Holm und Peter Keller belegten noch einmal dritte Plätze. Damit konnte wiederum ein wichtiger Abschnitt in der CSC - Geschichte abgehakt werden. Doch die Konzeption von Gauß und den Gebrüdern Rausch, neben der erfolgreichen Bundesliga - Mannschaft auch mit dem "Kleinen CSC" der erfolgreichste Verein in Hessen zu sein, war voll aufgegangen. Der CSC Frankfurt war ein angesehener Club. Zu einer Zeit, da es noch nicht so viele attraktive Sportarten in Frankfurt gab, war der Club nach den Fußballern der Eintracht Frankfurt der Zuschauermagnet schlechthin ! Mitte 1984, nach dem Spektakel "Eissporthalle" konnte Horst Gauß mit Peter Golms einem einflussreichen Immobilienmakler als Sponsor für den CSC gewinnen. Ohne ihn wäre die 2. Saison in der 1. Bundesliga mit Sicherheit nicht eingeläutet worden, denn trotz voller Hallen und eines Überschusses in der Eissporthalle, weiß jeder Insider, dass die Zuschauer - Einnahmen nicht ausreichen um die Unkosten zu decken. Für die neue Saison verstärkte man sich mit Reiner Gies vom FC Kaiserslautern und Christopher Niemkiewicz vom BC Stockstadt. Die Weihnachtsfeier im Wasserweg war wiederum sehr schön, wenn auch die von Horst Gauß avisierten Trainingsanzüge nicht eintrafen, weil angeblich der Frachter mit der Ware an Bord, aus Übersee kommend, gesunken war.

1985 - CSC wird Deutscher Meister und will aussteigen!

1985 wurde das Jahr der Wechselbäder für den CSC. Es beinhaltete so alles, was ein Boxclub durchleben kann. Vom höchsten Triumph der Deutschen Meisterschaft bis zum totalen Ende, der Auflösung Was war geschehen? Trotz Sponsor Peter Golms, und trotz voller Hallen, das Geld reichte hinten und vorn nicht aus. Der finanzielle Leidensweg des Horst Gauß begann. Doch zunächst begann alles planmäßig Der CSC konnte sich mit seinen Verstärkungen sehen lassen. Die neue Runde begann und erstmals dabei der Aufsteiger BSK Ahlen, von dem man sich Wunderdinge erzählte. Der CSC bekam es zu spüren. Als die Mannschaft dort startete, war der Teufel los. Eine bis auf den letzten Platz gefüllte Halle, ein rasendes, begeisterungsfähiges Publikum, das jeden "Ahlener" Kämpfer stürmisch feierte. So etwas hatten die Frankfurter noch nicht erlebt. Klar, dass sich von diesem Euphorismus auch die Kampfrichter anstecken ließen. Der CSC bekam mit 11:16 eine böse Packung. Danach begann der Siegeszug des CSC. Die Sporthalle Süd war immer voll. Die Veranstaltung in der Eissporthalle im Jahre 1984 hatte doch einiges bewegt. Es kamen noch mehr Zuschauer. Die Saison verlief spannend wie nie. Sollte Abonnementsmeister Leverkusen wiederum die Nase vorn haben? Es schien alles daraufhin zu laufen. Doch der letzte Kampftag brachte eine andere, nie erwartete Entscheidung. Ring Frei Mülheim war in Leverkusen erfolgreich und der CSC gewann in Eichstätt. Der CSC war Deutscher Meister. Die Meisterstaffel aus dem Jahr 1985: Ali Imeri, Stefan Gertel, Fredy Tencer, Reiner Gies, Helmut Gertel, James Coleman, Gerhard Jaworowski, Christopher Niemkiewicz, Harald Künstler, Dieter Holm und Tony Burton. Sponsor Peter Golms ließ es sich nicht nehmen, die Meisterschaftsfeier im Südbahnhof zu finanzieren, die natürlich sehr schön war. Auch bei der Jugend hatte sich etwas bewegt. Seit 1983 wurde intensive Talentsichtung beim CSC gemacht. Jeden Donnerstag war Anfänger - Training, die besten Talente kamen dann zu Günter Bernhard, der dann aus den Jungs Meister machte. Ali Demir, Karlheinz Scheibe, Willi Fischer, Andreas Fischer, Markus Zimmermann, Stefan Karaica, Walter Düssel, Andreas Hamburger, Cemal Upcin, Rachman Caliskan hießen die Jungs, die nun öfter als "Fohlen - Truppe" des CSC gegen andere Vereine antraten. Im Sommer kam dann die größte Krise in der Vereinsgeschichte. Schon bei der Siegesfeier in Eichstätt hatte Horst Gauß den verdutzten Reportern erklärt, dass sich der CSC aus finanziellen Gründen wohl in die 2. Liga zurückziehen würde, da nicht genug Geld da sei. Das nahm keiner ernst. Doch dann ging alles Schlag auf Schlag- Am 07.06. boxte der CSC gegen Olympia Posen. Man hatte erwartet, dass nach der Deutschen Meisterschaft nun viele Zuschauer kämen, doch es kamen nur 600. Horst Gauß musste DM 8.000,-- drauflegen. Das war einfach zu viel für ihn gewesen. Das Fiasko gegen Posen war für Gauß und Rausch der entscheidende Anlass , nicht jedoch der tiefere Grund, Konsequenzen zu ziehen. Und da sich in den nächsten Wochen kein Streif am Horizont zeigte, wurde die Lage immer hoffnungsloser. Wie sollte es nur weitergehen? Selbst mit einem Sponsor und guten Zuschauerzahlen war die 1. Liga nicht mehr zu realisieren. Viele Stunden diskutierten Ulf Rausch und Horst Gauß über die Misere, doch es halt alles nichts, die Mannschaft musste abgemeldet werden. Außerdem war der Zeitpunkt recht günstig. Der CSC war Deutscher Meister, mehr konnte man sowieso nicht erreichen, also wurde ein Neu-Aufbau in der 2. Liga angestrebt. Der Rückzug des CSC schlug wie eine Bombe ein. Das konnte in Deutschland keiner verstehen. Deutscher Meister werden und dann aufhören, das war doch absurd! Und doch war es so einfach! Der Club hatte einfach kein Geld mehr. Aber, wie schon so oft zuvor, wenn es nicht mehr weiter ging, dem CSC wurde ein Strohalm gereicht. Bernd Rouge, ein Freund von Horst Gauß hieß der Retter im Jahre 1985. Er garantierte dem CSC einen größeren Betrag und übernahm das Sponsoring der Gebrüder Gertel. Da konnte man schon wieder überlegen, evtl. weiterzumachen. Eine Generalversammlung wurde einberufen um noch Geldspenden zu bekommen. Es wurde eine denkwürdige Versammlung, bei der einige übereifrige CSC - Fans im Spenderrausch Schüttelschecks ausschrieben. Erstmals trat der Mitgründer des CSC Herbert Wolf wieder auf den Plan und stiftete einen größeren Betrag, auch Peter Golms ließ sich noch einmal überreden, sodass nun endgültig weitergemacht werden konnte. Doch die vielen Negativ - Schlagzeilen hatten den CSC viele Sympathien gekostet. Da nutzte auch die Deutsche Meisterschaft nicht viel, der Club hatte sich von seiner schlechten Seite gezeigt, das Image war angekratzt. Bei den Hessenmeisterschaften wurde lediglich Peter Keller Meister. Clubkämpfe wurden keine mehr ausgetragen. Bei den Deutschen Meisterschaften in Mainz wurde Fredy Tencer endlich Deutscher Meister. Er war auf dem Höhepunkt seiner Laufbahn angelangt. Danach ging es steil bergab mit ihn. Aber auch Stefan Gertel wurde wieder Deutscher Meister; und alle CSC- Fans freuten sich darüber Er hatte allen Besserwissern gezeigt, wozu er noch fähig war Zum Jahresabschluss gab es noch ein Unentschieden für den CSC in Landshut. Ein so erfolgreiches und doch so verkorkstes Jahr war zu Ende.

1986 - Der CSC entrinnt knapp dem Abstieg!

Walter Mandausch kommt zum CSC !

1986 kam dann die Strafe für die Fehler aus dem Jahr 1985. Es kam knüppeldick für den CSC. Schon in Landshut war klar geworden, dass Imeri nicht mehr weiter boxen würde und, dass auch Fredy Tencer, nach der Deutschen Meisterschaft keine richtige Lust mehr hatte. Gegen Leonberg wurde vor ausverkaufter Halle verloren. Imeri machte seinen letzten Kampf, Künstler verlor gegen Bott, Herzog gegen Vanderlyde und Fredy Tencer boxte nur unentschieden. Lediglich die Gebrüder Gertel machten Bomben-Kämpfe, alle anderen enttäuschten. Die Mannschaft schien auseinander zu fallen. Komischerweise kamen trotz dieser enttäuschenden Leistung gegen Eichstätt wieder 1.500 Zuschauer in die Halle. Sie sahen einen entfesselten James Coleman gegen Hermann siegen, und einen überragenden Harald Künstler gegen Feucht. Gerhard Jaworowski entpuppte sich langsam als Publikumsliebling. Er gesiegte Rosemeyer. Doch dann gab es Niederlagen in Eichstätt und Leonberg und der CSC musste in die neu eingeführte Abstiegsrunde. Da Blieben natürlich auch die Zuschauer aus. Ganze 800 kamen noch gegen Mülheim, wo sich der CSC selbst den entscheidenden K. O. versetzte. Rudi Werner und Fredy Tencer kamen mit Übergewicht, und so hatte der CSC schon auf der Waage verloren. Der Rest der Saison war mehr Krampf als Kampf, der Club rutschte wieder in die roten Zahlen. Einziger Lichtblick, das Auftauchen des kleinen Shem Gichohi, der endlich die Lücke im Bantamgewicht schloss. Der CSC wurde in der Abstiegsrunde Letzter und musste zwei Relegationskämpfe gegen den Zweiten der 2. Liga, den BC Velbert austragen. In Velbert wurde unentschieden geboxt, wobei Peter Herzog die entscheidenden Punkte holte, und daheim beim Brunnenfest gab es einen klaren Sieg, wobei das Comeback von Dieter Holm im Mittelpunkt stand, der gegen Stefan Macht gewann Doch schon bei dieser Veranstaltung war der Club finanziell am Ende und wenn nicht Fred Schreiber, wie danach noch öfter, mit einem größeren Betrag geholfen hätte, sicherlich wäre ein riesiges Defizit entstanden. Eine große Stütze für den CSC war in der Saison 85/86 James Coleman, der fast alles gewann. Zuverlässig wie immer, waren die Gebrüder Gertel. Die Lage war für den CSC nach Beendigung der Saison wieder einmal hoffnungslos Fredy Tencer und Ali Imeri hörten auf. Harald Künstler zog sich langsam zurück, Rudi Werner brachte keine Leistung mehr. Es musste etwas passieren. Doch zunächst gab es auch erfreuliche Dinge über den CSC zu berichten. Stefan Karaica wurde Deutscher Jugendmeister, ein schöner Erfolgt auch für seinen Trainer Günter Berhard. Bei den Hessenmeisterschaften sahnte der CSC ab wie nie zuvor. Ingesamt 10 Titel holte der Club, 4 bei den Senioren, Dieter Holm, Shem Gichohi, Cemal Upcin und James Coleman, der jetzt endlich ganz zum CSC gewechselt war. Die jugendlichen Meister hießen: Ali Demir, Bayran Demir, Andreas Hamburger, Karlheinz Scheibe, Riza Demirici und Stefan Karaica. Die Hessenmeisterschaften waren die Krönung des Trainer-Trios Rausch-Bernhard-Gauß. Doch wie sollte es mit der Liga weiter gehen? Wie in den Jahren zuvor spielten Gauß und Rausch mit dem Gedanken die Mannschaft zurückzuziehen. Wenn kein Geld da war, war auch keine Liga - Teilnahme möglich. Der CSC versuchte mit allen Mitteln einen Sponsor aufzutreiben, doch keiner wollte anbeißen. Wiederum schien die Lage hoffnungslos. Und nun kam wieder die Strohalm-Story, denn eines Tages ging die Tür zum CSC-Büro auf und Walter Mandausch und Patricia Schneider kamen hereinspaziert, mit festem Konzept unterm Arm, sie wollten den CSC in der kommenden Saison sponsern. Gauß und Rausch fielen den beiden um den Hals, so groß war ihre Freude. Mit dem Erscheinen von Walter Mandausch wurde beim CSC eine neue Ära eingeleitet, denn Mandausch wollte den Club nicht nur sponsern, sondern auch einiges verändern. Vor allem mussten Gauß und Rausch entlastet, die Arbeiten verteilt werden. Sollte der Club einmal zu einem Großverein avancieren wollen, dann mussten die Verantwortung und das finanziell Risiko von mehreren Schultern getragen werden. Mit Riesenschritten kam die neue Saison auf den CSC zu. Der DABV hatte wiederum in Aufstiegs und Abstiegsgruppe unterteilt, nicht gerade die glücklichste Lösung. Der CSC konnte sich mit Lezek Kosedowski verstärken, den Olypia-Dritten von Montreal. DER DABV - Terminplaner spielte diesmal den Bundesligaclubs böse mit. Zum Jahresende, vom 22.11. bis 27.12. mussten gleich 5 Kämpfe ausgetragen werden. Schon beim ersten Kampf in Ahlen kam es zum Eklat. Der CSC verlor 11:12. "Der Brüdertausch", der in die Boxgeschichte einging, war kein Ruhmesblatt für Ahlen und die Leidtragenden waren Stefan Gertel und der CSC. Doch dann war der CSC recht erfolgreich. Es war die Saison des Lezek Kosedowski, der bester CSC-Boxer wurde. Aber auch James Coleman war in dieser Saison super. Noch besser waren die beiden Gertel - Brüder, die mit die meisten Punkte sammelten. Publikumsliebling und Lokalmatador aber wurde Gerhard Jaworowski, der die Fans mit seinem Kampf-Stil begeisterte. Das Jahr 1986 neigte sich dem Ende zu. Gauß und Rausch waren nun doch entlastet und waren froh mit Walter Mandausch einen Mann gefunden zu haben, der sich intensiv auch um die Vereinsbelange kümmerte, neue Freunde und Förderer für den CSC gewann und neuen Schwung in den Verein brachte. So sah die Zukunft schon rosiger aus.

1987 Der CSC in Mittelmäßigkeit!

1987 begann gleich mit den drei Qualifikationskämpfen gegen Leverkusen, bei denen es zunächst um die Gruppenplacierung, dann aber um den Einzug ins Finale ging. Es waren die Kämpfe des kleinen Shem Gichohi, der alle 3 Auseinandersetzungen gegen Leverkusen gewann. Unvergessen sein Sieg in Leverkusen gegen Vural, der dem CSC die weitere Teilnahme sicherte. Im entscheidenden Kampf wurde Coleman gegen Zielonka benachteiligt, sodass der CSC das Finale knapp verpasste. Gegen Leonberg wurde dann um den uninteressanten dritten Platz gekämpft, den der CSC dann auch gewann. Im Mai gewann dann Karlheinz Scheibe in Lauterecken die Deutsche Jugendmeisterschaft im Bantamgewicht. Überhaupt war Scheibe auf dem Weg nach oben. Urwüchsige Kraft und Robustheit zeichneten ihn aus. Bei den Hessenmeisterschaften war der CSC fast so erfolgreich wie im Vorjahr. Dieter Holm schaffte es noch einmal Hessenmeister im Mittelgewicht zu werden. Er konnte Ricky Smith knapp niederhalten. Es sollte Dieters letzter Kampf sein. Aber auch Gichohi, Jaworowski und Martino sammelten Titel. Bei der Jugend waren Karaica, Scheibe und Ali Demir erfolgreich. Willi Fischer bekam wie immer, keinen Gegner. Aber auch in der Vereinsführung gab es einige Veränderungen. Dieter Wimmel wurde 2. Vorsitzender, in dessen Betrieb lernt übrigens Karlheinz Scheibe den Schornsteinfeger-Beruf. Herbert Wolf trat in den Verwaltungsrat ein, der von Walter Mandausch neu ins Leben gerufen wurde. Walter Mandausch brachte neue Ideen in den Club, führte die Presse-Konferenzen ein, die fortan zum festen Bestandteil des Vereinslebens gehörten und die, die Reporter gern besuchten, weil es dort urgemütlich zuging. Für die neue Saison konnte diesmal ruhig geplant werden. Zum erstenmal brauchte man beim CSC nicht um die Bundesliga-Beteiligung fürchten. Herbert Wolf engagierte sich jetzt auch finanziell und sponserte den CSC-Neuzugang Alexander Künzler. Der CSC holte aber auch noch Kevin Briand und Reiner Gies für die neue Saison, der fortan von Horst Gauß trainiert und gesponsert wurde. Noch im alten Jahr wurde in Leonberg gewonnen. Das war der Grundstein für eine tolle Saison.

1988 - CSC wird Deutscher Meister! Herbert Wolf wird Präsident!

1988 ging es weiter aufwärts beim CSC. Es wurde gegen Leverkusen und Flensburg gewonnen, bevor die obligatorische Niederlage in Ahlen kam. Doch danach wurde nur noch gewonnen und es gab ein Kopf an Kopf - Rennen zwischen dem CSC und Ahlen. Alexander Künzler war unumstritten die Nr. 1. Er besiegte sie alle und begeisterte das Frankfurter Publikum. Fast genau so gut Reiner Gies und Stefan Gertel. Helmut Gertel gewann auch alle Kämpfe in denen er zum Einsatz kam, doch seine alte Handverletzung ließ ihn die halbe Saison auf der Bank sitzen. Der Stern von Jürgen Britsch ging auf. Nie zuvor und nie danach boxte er so gut wie in der Saison 87/88. Shem Gichohi war nach wie vor der Super - Bantamgewichtler und Gerhard Jaworoski war nach wie vor der Liebling der CSC-Fans. Es war aber auch die letzte Saison von James Coleman. Hatte er noch in Leonberg einen tollen Kampf gegen Bott geliefert, Bott war sogar am Boden, so erlitt er im Kampf mit Valentin Silaghi eine schwere Augenverletzung, die seine Karriere abrupt beendete. Der CSC hat mit James Coleman einen seiner besten Kämpfer verloren.

Am Vatertag in die Eissporthalle!

Der vorletzte Kampf gegen Ahlen wurde dann in die Eissporthalle verlegt. Zum zweiten Mal ging der CSC dieses Risiko ein. Doch es wurde wieder ein Erfolg. Über 3.000 Zuschauer kamen und waren begeistert. Walter Mandausch hatte sich stark engagiert, hatte für den äußeren Rahmen gesorgt, mit Ria Hamilton eine "Super" - Sängerin geholt, die die Zuschauer begeisterte. Zum Held des Tages avancierte Mittelgewichtler Gerhard Jaworowski, der Walter Broll knapp nach Punkten schlagen konnte und somit den Deutschen Meistertitel für den CSC sicherte, der allerdings 8 Tage später noch in Mülheim bestätigt werden musste. Schade war allerdings, dass das Hessische Fernsehen keine Notiz von dieser Großveranstaltung nahm. Darüber regten sich viele Box-Fans auf. Doch den Hessischen Rundfunk ließ das kalt. Nach dem Kampf in Mülheim und der gesicherten Meisterschaft gab es für den CSC einen würdigen Empfang durch die Stadt Frankfurt, die wirklich alles tat um die Deutsche Meisterschaft der Boxer ins rechte Licht zu setzen, obwohl am selben Tag der Deutsche Pokalsieger, Eintracht Frankfurt auch am Römer. Fast zur gleichen Zeit, empfangen wurde. Nach der Deutschen Meisterschaft wurden Walter Mandausch und Herbert Wolf in Ungarn fündig. Beide Geschäftsleute begannen in Ungarn geschäftliche Verbindungen anzuknüpfen und da fielen auch für den CSC ein paar Boxer ab. Im Herbst 1988 wurde Herbert Wolf neuer Präsident und übernahm damit wieder das Ruder, das er 1974 aus der Hand gegeben hatte. Weiter wurde Dieter Wimmel zum 2. Vorsitzenden, Ulf Rausch zum Geschäftsführer, Horst Gauß zum Manager und Petra Mandausch zur Kassiererin gewählt. Die Hessenmeisterschaften brachten eine große Überraschung. Hobby Gauß kehre nach 4 Jahren Pause in den Boxring zurück und wurde erneut Hessenmeister, durch großartige Siege über Barnes und Fischer. Er hatte nicht verlernt. Doch weitermachen wollte er nicht. Gentlemanlike zog er die Handschuhe wieder aus und hängte sie an den berühmten Nagel. Vorerst nur? Die weiteren Hessenmeister waren Jaworowski und Kalita, der Schwergewichtler aus Polen, der so gut beim CSC gestartet war, dann aber doch seine Laufbahn beendete. Die Hessen - Meisterschaften wurden aber auch ein Abschied von Shem Gichohi, der nau so wieder verschwand, wie er einst gekommen war. Karlheinz Scheibe wurde souverän Deutscher Juniorenmeister, während das zweite CSC - AS Willi Fischer knapp scheiterte und nur Deutscher Jugend-Vizemeister im Schwergewicht wurde. Der neue Vorstand, jetzt auch finanzkräftiger als in den Vorjahren, konnte nun in Ruhe für die neue Saison planen. Mit den drei ungarischen Assen Sandor Hranek, Zoltan Füsezy und Gyula Alvicz bekam der CSC die notwendige Verstärkung für die neue Saison. Sandor Czöteniy. Der ungarische Manager, ein Pfundskerl, der Gott sei Dank hervorragend Deutsch spricht, war nun sehr oft Gast im Wasserweg beim CSC. Die neue Saison begann wie immer schon im November und der 20.11.1988 wird in die Geschichte des CSC eingehen, denn an diesem Tag war nicht nur die Halle überfüllt, auch die Kämpfe waren hervorragend und der Kampf Bott gegen die Neuverpflichtung, den Ungarn Sandor Hranek stellte alles in den Schatten. Hranek schlug Bott in Souveräner Manier und die Zuschauer waren begeistert. Auch Stefan Gertel besiegte Vural und Peter Gailer wuchs über sich hinaus und besiegte seinen Angstgegner Wolfgang Kamm. Die Leverkusener wurden mit 15:11 geschlagen nach Hause geschickt. Dann kam das Debakel von Berlin, wo der CSC unter unglücklichen Umständen 13:14 verlor und damit eigentlich schon den Titel verloren zu haben schien. So endete das Jahr 1988 doch noch recht unglücklich, der CSC schien kein Glück zu haben.